Rennen und Bikepackingabenteuer von und nach Absurdistan, Radsport an der Grenze zum Hungerast und ständig die Gedanken: Kann ein Mensch einfach zerfallen? Meine erste Reise führt mich in diesem Jahr, ab dem 2. Mai von Eupen (BEL) nach Deutschland durch die Eifel, ein Stückchen durch Luxemburg und zurück nach Eupen über die Ardennenwipfel. Der Veranstalter nennt es ACT3 #8, ich entrichte die notwendige Startgebühr und dann geht es schon los.
Eine liebe Kollegin, die nicht genannt werden möchte hat mir für meine erste lange Fahrt im Jahr ein Gedicht gewidmet:
Am schönen frühen Morgen
mit Nervenkitzel an den Start
Die Crew wird ihn umsorgen
Rose mit den Füßen scharrt.
Da fängt es an
das Sportlerherz muss pumpen
Uller halt dich ran
Gegner lassen sich nicht lumpen.
Sausend biegt er um die Ecke
die Schweißgerinne laufen
die lange Strecke
Nervenkitzel sind hier zu verkaufen.
Die Sonne strahlt ihm ins Gesicht
langsam juckt es an der Backe
Es plötzlich in der Seite sticht
zieh jetzt aus die dicke Jacke.
Fahrtwind weht ihm um die Nase,
Kreislauf komm in Schwung,
egal ist nun die volle Blase,
Ulrich fühlt sich frisch und jung.
Der Fahrradlenker wackelt
der Schraubenzieher dreht
es wird nicht lang gefackelt
solang das Rennen geht.
Nun klappert es an den Pedalen
das Blut rauscht durch die Ohren
Uller lässt die Zähne mahlen
und pfeift aus allen Rohren.
Schon wieder eine lange Steigung
weit geht es hoch empor,
Nerven schmerzen in der Leitung
Rose nimmt es mit Humor.
Die Bank erscheint am Sichtfeldrande
darunter schläft sichs mal ganz kurz
Was braucht man Zelte hierzulande
kein Nachbar lässt jetzt einen Furz.
Es ist noch dunkel in der Welt
Uli springt schon wieder auf
Die Stille ihm dabei gefällt
so nimmt das Rennen seinen Lauf.
Durch die Wolken naht der Regen
Rose blüht und reckt die Blätter
Kühlung bringt der nasse Segen
es gibt kein falsches Wetter.
Kilometer ziehen jetzt vorbei
das Feld hat sich gelichtet
Von jeglichen Gedanken frei
das hat der Kumpel ihm berichtet.
Das Rad es dreht
die Speichen halten,
der Muskel fleht
lass runterschalten.
Wenn die Oberschenkel brennen
und die Lunge tierisch pfeift,
ist der Uller vorn im Rennen,
auch wenn es ihm im Schritte kneift.
Im Tunnel fällt das dünne Licht
wie durchgerädert aus,
Das Ziel kommt langsam schon in Sicht
dort wartet der Applaus.
Plötzlich hört er leises Zischen
Unmut macht sich in ihm breit
Werkzeug muss der Biker fischen
für Uli eine Kleinigkeit.
Büro-Kollegen haben stets bewundert,
Ulrich orangen-buntes Kleid,
Sein Tempo fast einhundert,
wir Radfahren nicht, das tut uns leid!
Noch einmal in die Abfahrtshaltung
Uller wird jetzt plötzlich stumm,
Es rattert hoch die Kettenschaltung
für das Gefälle braucht er Mumm.
Deine Freunde fiebern mit
sind froh Ulrich Rose zu kennen
Zur Arbeit radelt er ganz fit
da sind noch einige am Pennen.
Leise stiehlt er sich ins Ziel
wie schnell, wie lang ist Ulli wichtig
Wir sind froh, dass er nicht fiel,
der Platz ist uns Kollegen nichtig.
Denn liebe Kollegen in all den Jahren
den Ehrgeiz kann man nicht trainieren
ein Keks lässt Uller besonders gut fahren
Schokostückchen lächeln aktivieren.
Wenn er weiter so trainiert
holt er so manchen Siegerkranz
Frau und Kind ihn motiviert
schafft er noch die Tour de France
Poetin: möchte nicht genannt werden
Bildquelle: Sportograf
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Susanne Schulz (Donnerstag, 01 Mai 2025 15:35)
Ich war's... ich wünsche Dir Spaß, Spannung und ganz viel interessante Landschaft. Danke Dir, bis Montag.