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Le Tour de Stations – En route les amis!

„Au Backe, au Backe, Verletzung, … ich spüre nichts mehr.“ Meine Finger krallen sich in die Polster der Lehne vor mir, Krämpfe durchzucken meinen Körper, Verzweiflung macht sich breit. „Ich benötige Hilfe, wie lange dauert es denn noch?“ Mein Rufe nach Hilfe verhallen, wie ein Kaninchenfurz im Wind. „So darf es nicht zu Ende gehen, ich bin doch gerademal mittelalt, Senioren 2 Fahrer.“ Dann endlich ein Halt, eine Autobahnraststätte. Besinnungslos vor Schmerzen stürze ich auf den heißen Asphalt vor der Currywurst-Cuisine. Es fühlt sich an wie eine schwere Backenentzündung, ein gebrochenes Hinterteil, womöglich benötige ich ein Spenderpo. Uff, noch mal Glück gehabt, nach wenigen Minuten kehrt das Leben in meinen Körper zurück. Den Blicken meiner Mitstreiter/-in nach zu urteilen, geht es ihnen ähnlich.

 

 

Wie alles begann

Bevor wir tiefer ins Geschehen einsteigen, drehen wir die Zeit ein paar Monate zurück. Im November 2020 meldet sich Markus mit einer Idee von einem Straßenrennen für den Sommer 2021 im Wallis (SUI) bei mir mit der Frage: „Bist du dabei?“

Folgendes: Ich bin kein Rennfahrer mehr. Ein Rennrad habe ich nicht. Im Wallis bin ich schon gefahren. Und war da nicht ne Pandemie im Umlauf? Kurz um, … natürlich bin ich dabei! Im Dezember geht die Anmeldung zur Tour de Stations auf ihre Reise durchs Internet. Schlanke 120€ Startgebühr für die 8.848 Höhenmeter spendiert mir mein Taschengeld. All die anstrengenden Gedanken verdränge ich zu diesem Zeitpunkt erfolgreich, ist ja noch was hin.

Und plötzlich ist August. Orientierungslos irre ich mit dem Rad durch ein Gewerbegebiet in Wittlich. Wo ich hin will? In diesen Tagen sind Testzentren en vogue, bei mir natürlich auch. Eine Schlachterei lacht mich schon an, dort wird es aber wohl kaum sein. Aber da, da ist es schon. Dreißig negativ getestete Minuten später nehme ich Platz bei der Reisegruppe Eifel, Aachen, Ruhrpott. Und der Ossi für die Quote bin dann wohl ich.

 

Starting Five

Das gutaussehende Alpenquintett setzt sich wie folgt zusammen:

 

Markus S. gilt als Drahtzieher dieser Aktion, wohnt in der Eifel, mag Fahrradfahren, hat ein inniges Verhältnis zu seinem Telefon und besingt gerne Menschen, die den Bus lenken wollen (dazu später mehr).

 

Lion T., die Watt-Wumme aus dem Pott ist riesig was Körpergröße und Leistung anbetrifft, fährt auch gerne Fahrrad, wird von Markus schon im Vorfeld verbal aufs Podium gestellt und baggert gern auf schwedisch rum (keine Sorge, ist nichts versautes).

 

Barbara T., die Mutter von Watt-Wumme, fährt ebenso liebend gern Fahrrad und ist dabei der Ausreißer nach oben im Vergleich zu den Damen aus dem gleichen jugendlichen Jahrgang. Besonders die langen Kanten haben es ihr angetan. Sie macht das wirklich!

 

Max S., weder verwandt noch verschwägert mit Markus S., lebt vegan, außer es gibt ein Eis von der Tankstelle. Er reist mit Ulf an, seinem Fahrrad. Er schläft wenig bis selten, pflegt viele soziale Kontakte, mag Menschen, die ihre Lebenserfahrungen in Excel-Listen festhalten und ist mein Zimmermatch für die Zeit in der Schweiz.

 

Ich selbst fahre seit geraumer Zeit viel Fahrrad, steuere das einzige Nicolai-Bike im Feld, bin süß und alt, bei Bedarf auch andersrum.

 

Ein Hoch auf unseren Busfahrer, Busfahrer, Busfahrer. Ein Hoch …

Zurück zum Beginn des Textes. Es geht also nach Süden, und wir die Selbsthilfegruppe „Schmerzender Popo“ ertragen still unser Schicksal. Nach einem Tankintermezzo ergattere ich den Platz hinterm Steuer, was mich in die glückliche Lage bringt mich von meinen Schmerzen durch Autofahren abzulenken. Für den Rest unserer Reise bin ich für Markus der Busfahrer. Passend zum Namen stimmt er auf dem Parkplatz zur Anmeldung noch ein kleines Musikstück an: „Ein Hoch auf unseren Busfahrer, Busfahrer, Busfahrer. Ein Hoch …“ Es klingt ein wenig wie die verunglückte B-Seite einer Flippers LP, dargeboten von einem David Hasselhoff Imitator, aber aus irgendeinem Grund mag ich es.

Sonst halten wir uns überwiegend zurück mit Aktivitäten. Nur einmal kurz den Startberg fahren, essen, Fahrrad streicheln, essen + trinken, Startnummer befestigen, wiedermal das Fahrrad streicheln, schlafen, kontinuierlich am Smartphone rumfummeln und vieles davon mehrfach. Das Roadbook zur Veranstaltung wird mehr als einmal von jedem durchgeblättert, um auch den letzten heißen Tipp aufzusaugen. Das Ding sieht am Ende so abgegriffen aus, wie die Erstausgabe der Bibel, die Älteren unter euch erinnern sich. Ein Sightseeing Ausflug nach Verbier garniert den Freitagnachmittag. Bis auf Ansichtskarten und ein Geschenk für Junior gibt der Ort nicht viel her. Kein Wunder bei dieser immensen Anzahl Immobilienbüros mit Angeboten zu unvernünftigen Preisen.

 

Renntag/ -nacht

Ob Linsen die ideale Ernährung für den großen Tag sind, beschäftigt mich die ganzen fünf Stunden, die ich versuche Schlaf zu finden. Max hat ein stressiges Verhältnis zum entspannten Rumliegen in der Nacht. Er wandert durch die Wohnung, bevor sein Körper dann noch umfangreiche 45min Schlaf ergattert. Zehn Minuten vor zwei Uhr in der Früh, Mist, das Nachbarzimmer hat den vereinbarten Zeitpunkt zur Morgengymnastik vorgezogen und führt nun die Schlange vorm Badezimmer an. Barbara hat es gut, sie darf bis vier Uhr an der Matratze horchen. Kurz nach Drei macht Lion sich auf den Weg Richtung Startaufstellung in Le Chable. Wir folgen zehn Minuten später. Hmm, nicht viel los hier, Lion war der Erste und wir belegen die weiteren Positionen im Vorstartbereich. Fehlt noch Herr Contador. Natürlich rollt der Ex-Profi von vorn in den Block, ebenso wie ein paar weitere ehemalige Profis. Mit Tour Teufel Diddi Senft und viel Tam-Tam erfolgt um vier Uhr der neutralisierte Start.

 

Und es hat Bling gemacht

Mountainbiker sind nicht immer geeignet für Straßenrennen. Diese kühne These kann ich nur unterschreiben. Im Feld fahren mag ich nicht. Doch irgendwann müssen die 8.848 Höhenmeter ja mal angeschnitten werden. Als sich nach vier Kilometern die Straße endlich aufbäumt, finde ich schnell ein gutes Tempo, schließe zu Max auf, alles gut. Ein beeindruckendes Schauspiel an Lichtern bietet sich meinem Auge, als ich in einem ruhigen Augenblick über die Schulter ins fast dunkle Tal schaue.

 

Vorne spielt Lion mit den schnellen Jungs wilde Maus. Max und ich folgen zwei vor uns fahrenden Plaudertaschen über den Col du Lein und Markus ist auch nicht weit weg. Mein Respekt vor der Abfahrt bei Dunkelheit war schon riesengroß, doch dieses plötzliche „Bling“ macht mich nur noch unruhiger. Erst im Tal merke ich, dass meine Sattelklemmschelle den Geist aufgegeben hat, was meine Sitzposition nicht wirklich verbessert. An der ersten Verpflegungsstation gibt es bestimmt die Möglichkeit zur Reparatur. Rangerollt und nachgefragt. Mein Englisch ist nicht kompatibel mit dem Französisch des Herrn gegenüber. Sein erstes Angebot ein Schlauch. Ich sag mal: „Nö“ Auf einen erneuten Versuch hin mit Englisch und Zeichensprache bietet er mir ein Tool an. Ganz nett, aber immer noch: „Nö“ Ein weiterer freiwilliger Helfer gesellt sich zu uns. Doch bei aller Hilfsbereitschaft, das wird nix mit den Beiden. Mein Rad schiebe ich raus aus der Verpflegung mit den Gedanken an den nächsten Zug in Richtung Unterkunft. Doch da mein Retter in der Not. Ein Mensch mit dem ich mich unterhalten kann, der meine Situation erkennt. Er sucht das passende Ersatzteil, aber er findet nur Tape. Versuch macht klug. Nach 11 Minuten bin ich zurück im Rennen. Danke mein Held!

 

Der nächste Berg ist immer der bessere

Zweiter Anstieg, steil, viele Kehren, ein wildes Ding. Übermotiviert überhole ich alles was auf zwei Rädern gerade so rumfährt. Oben stelle ich fest, dass beide Trinklaschen noch üppig gefüllt sind, upps. Wird schon, rede ich mir ein. Wird’s eben nicht, etwa zur Mitte des dritten Anstiegs fahre ich dezent rückwärts. Am nächsten Berg wird es bestimmt besser. Auch nicht. Dann eben die Nr. 5 nach Crans Montana. Et voila, c´est ca. Stabile Kraftentfaltung, mit Drang zum Überholen, das fühlt sich mal wieder gut an. Der Verpflegungspunkt ist im Ortskern, im Anschluss geht es noch weiter hoch hinaus. Ich muss gestehen, Crans Montana ist nicht ganz nach meinem Geschmack. Wenn hier der Bezug der Golftasche nicht zum Interieur des Maserati passt, dann bist du raus!

 

Tour Sieger Besieger

Lion, der von Markus angekündigte Podiumskandidat konnte strahlen. Wie so oft entstehen Diamanten nur unter Druck. Mehr Druck als einen ehemaligen Tour de France Sieger im Nacken zu haben, gibt es wohl kaum. In der Abfahrt vom zweiten Berg ließ Contador seiner Maschine noch freien Lauf, was Lion auch nicht kontern wollte. Im nächsten Anstieg drehte Lion den Spieß wieder um. Das war es dann auch mit dem Pistolero, Lion drehte munter in den Top 20 seine Runden und Alberto wählte später im Rennen das Kraftfahrzeug für den Weg in Richtung Ziel. Die Legende des Tour-Sieger-Besiegers war geboren.

 

Markus und Max tauschten unterwegs unbemerkt vom jeweils anderen die Rangfolge im Peloton, was sie aber später erst realisieren sollten. Sie genossen die Verpflegungspunkte, litten unter der Hitze und dem Höhenprofil.

 

Barbara durfte erst um 4 Uhr morgens die Nacht beenden. Kurz nach 6 Uhr im Vorstartbereich, bis schließlich um 7 Uhr die Startpistole Barbara auf die 133km Schleiffe schickte mit 4.700 Höhenmetern. Wie es bei ihr nun im Detail lief, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Nur als wir uns am Abend wiedertrafen, hatte sie ein Lächeln im Gesicht. Diese Frau ist nicht so weinerlich wie ein Teil ihrer sensiblen männlichen Begleiter (ich eingeschlossen), sie beschwert sich nicht, diese Frau zieht durch! Sie hat einen ganz anderen Härtegrad als wir.

 

Andere Talseite, neues Glück

In der Abfahrt von Crans Montana ins Tal der Rhône riskiere ich nicht viel, bis auf einen genussvollen Blick in die prächtige Landschaft hinein. Die Hälfte vom Tag ist schon durch und so wirklich was Dolles ist mir noch nicht gelungen. Auf nach Vercorin, Berg Nummer 6 für den heutigen Tag. Unten rein, die Beine wollen und den Kollegen, der mir heute zum dritten oder vierten Mal über den Weg fährt, grüße ich lauthals mit: „Servus“ Ich muss schon ziemlich nervig auf meine Mitmenschen wirken, wenn ich mit guter Laune am Berg grüße und die drückend hohen Temperaturen ihr übriges leisten. Was solls, die Welle nach Vercorin ist dufte. Ganz oben gibt es auch schon den nächsten Gemischtwarenposten der Verpflegungsindustrie.  Ein mir völlig unbekannte Person entwendet mir meine Flaschen, nur um sie mir gleich wieder gefüllt ans Rad zu heften. Ein anderer gibt mir meinen persönlichen Zwischensnack, den ich schon bei der Anmeldung für diesen Verpflegungspunkt abgegeben habe.

 

Mal so ganz unter uns, die ganzen Menschen an den Verpflegungsstationen und die Streckenposten machen einen Riesenjob. Während der eine dir den Schweizer Käse um den Müsliriegel wickelt, füllt die Dame auf der anderen Seite jede Flasche voll, die sie nur irgendwie greifen kann. Und jeder, wirklich jeder Helfer feuert an: „Allez, Allez, Courage“ Das habe sogar ich verstanden.

 

Meet and Greet with the stars

Jetzt wird’s „einfach“, zwei kurze Hügel warten auf mich. Ach herrlich, ich hätte es fast geglaubt. Nur wird mir so langsam etwas langweilig. Markus und Max haben Musik auf den Ohren, ich muss selbst singen. „Ein Hoch auf unseren Busfahrer, Busfahrer, Busfahrer. Ein Hoch …“ An der Laune kann es bei mir bestimmt nicht liegen. In Sankt Martin wartet kein Laternenumzug auf mich, dafür freut sich ein weiterer Genusstempel auf meine Ankunft. Artig lehne ich meine Rad gegen die Gitter, da sehe ich ein bekanntes Augenpaar, und da noch eins. Die Äuglein werden immer größer, als sie mich sehen. Das sind doch, na logisch … Markus und Max! Ich fange wieder an zu singen: „Ein Hoch auf unseren Busfahrer, Busfahrer, Busfahrer. Ein Hoch …“ Der nette Herr von der Verpflegung denkt sich auch, Volksmusikabend, da bin ich dabei und fängt schon mal das Klatschen an. Markus und Max dachten die ganze Zeit, dass ich vor ihnen rumturne. War aber nicht so. Der Eine ist leer, der andere müde. So richtig Lust haben sie beide nicht mehr. Sie hatten schon eine Exit-Strategie im Hinterkopf, nur dann komme ich mit dieser eklig guten Laune. Max biete ich mit einem Lächeln im Gesicht einen Activator an. Markus fühlt sich nach Brühe auf Cola etwas übel, zum Glück steht er schon vorm Blumenkübel. Den Rest hustet er gewürfelt zwischen die Blumen. Dann können wir ja jetzt weiter.

 

Why does it always rain on me?

Kurz runter, dann lange hoch, mit ganz viele Regen. Den Sprint in Heremence fahren wir mit Zurückhaltung, es sollen ja auch mal die anderen vorne sein. Jeder, der jetzt noch auf dem Rad sitzt, denkt nicht mehr an das Rennen als Wettkampf, sondern verwaltet nur noch Kraft und Moral bis zum Ende. Das Ende kommt schneller als wir tatsächlich glauben können. Nach einem kurzen Flachstück durch Thyon kommen uns Mitstreiter wieder entgegen mit der Ansage „Neutralise“. Wie jetzt? Als ob es nie Sprachbarrieren gegeben hat, ist schnell klar, dass wir heute nicht zu Ende fahren.

 

Nur 33 Fahrer erreichen den letzten Gipfel. Auf Platz 16 umzingelt von Ex-Profis und kleinen bergfesten Fahrern ist Lion mittendrin in den Top oft the Pops. Barbara ist es auch nicht vergönnt, sich den letzten Gipfel den Col de la Croix-de-Coeur auf der Granfondo-Schleife (133km, 4.700 Hm) vom Zielbogen aus zu betrachten. Sie wird in einer Gruppe aus anderen Fahrern/ -innen ins Tal geleitet

 

Gruppenkuscheln international

Schnell suchen wir uns ein Vordach zum Unterstellen. Doch drinnen wäre schon besser als draußen. Da geht die erste Tür schon auf und prompt sitzen wir in einem Foyer eines Apartmenthauses. Da allen kalt ist, rücken wir halt zusammen. Die Jungs mit Krankheitsanzeichen müssen COVID bedingt das Atmen vorrübergehend einstellen (ist nur Spaß). Da wären wir, ohne Verpflegung, ohne Ergebnis, dafür jeder mit nassem Sitzpolster. Die meisten telefonieren, oder spielen am Telefon rum. Es riecht etwas nach Pumagehege. Doch allen Düften zum Trotz, serviert uns einer der Bewohner dieser Herberge warmen Tee mit einem Stück Schokolade. Dann plötzlich die entscheidende Nachricht: Sie schicken Busse, die uns einsammeln. Freude, Jubel, ich denke so wird auch das Ende der Pandemie gefeiert, … in ein paar Jahren.

Aber noch müssen wir warten. In unserem Schmelztiegel der Kulturen bestehend aus Schweizern, Briten, Franzosen, Belgiern, Skandinaviern und Deutschen nutzen einige die neue Herberge auch sinnvoll. Ein Däne kommt gewaschen und gekämmt, mit frischen Klamotten eingekleidet aus einer der dunklen Ecken. Auch auf und unter der Treppe richten die Leute ihren Bad Hair Day und schlüpfen in was Bequemes. Der Rest friert und witzelt mit den Kollegen. Dann ist der Bus endlich da. Keine Angst weder fahre, noch singe ich. Sie nehmen nur Menschen, aber keine Räder mit. Die Räder sollen extra abgeholt werden. Nee, nicht ohne mein Rad. Max und Markus denken ähnlich. Markus macht zwei Belgier klar, die ihn mitnehmen bis zur Unterkunft. Und im Anschluss will er uns abholen.

In unserem Foyer fällt die gute Stimmung allmählich in sich zusammen. Max und ich ziehen eine Tür weiter zur „Le bouchon vinotheque“. Da ist es noch wärmer, es gibt ein richtiges Klo und die Wirtin spendiert Tee. Cracker und Wurst offeriert die Küche für ein kleines Handgeld, läuft. Auch bei Max läuft es, denn sein Verdauungstrakt spielt gerade MauMau und er bietet mir eine Runde Junior Domino an. So vertrödeln wir den Samstagabend. Nach insgesamt 3-4h in Thyon holt Markus uns ab, gerettet!

 

Das war es. Am Abend gibt es noch Pizza, gefolgt von einer guten Mütze Schlaf. Einpacken am Sonntag und heim.

 

Für mich persönlich nehme ich aus der Schweiz die Erkenntnis mit, dass ich einfach kein Rennfahrer mehr bin. Ich brauche nicht zwangsläufig eine Nummer am Rad, um schnell zu fahren. Mit der Disziplin und den Vorbereitungen für eine solche Veranstaltung kehrte auch der Stress für ein paar Tage zurück in mein Leben, den ich glaubte mit dem Ende meiner Lizenzzeit hinter mir gelassen zu haben. Allein schon die Anspannung, gepaart mit Nervosität vorm Startschuss und auf den ersten neutralisierten Kilometern ließen mich nicht wirklich eskalieren vor Glück. Zu meiner aktiven Zeit hätte ich mich noch Tage später geärgert über die fehlende Leistung und das nicht erreichte Ziel. An diesem Samstag habe ich es einfach zur Kenntnis genommen, dass der Tag ohne Ziellinie zu Ende gegangen ist. Es ist nur etwas schade von den letzten drei Gipfeln nicht noch ein Blick ins Tal zu werfen, um zu entdecken was die Landschaft so zu bieten hat.

 

Was mir hingegen große Freude bereitet hat, war die gemeinsame Zeit mit Barbara, Lion, Max und Markus. In den vier Tagen hatten wir eine wirklich gute Zeit. Viele Nerd-Gespräche zu Radsportthemen und natürlich reichlich Gelegenheiten herzhaft zu lachen. Lion war an diesem Wochenende der Riese unter uns Radsportgiganten/ -tinnen. Seine unaufgeregte, entspannte Herangehensweise an das Rennen beeindruckte mich heimlich. Wenn ich mich in vielen Jahren an dieses Wochenende in der Schweiz erinnere, dann sicherlich aufgrund der gemeinsamen Zeit in einer wunderbaren Umgebung.

 

Beste Grüße

der Rosenkavalier

 

Strava-Eintrag

 

PS: Wer sich nach meiner Schilderung von der Tour de Stations für solch eine radsportliche Herausforderung interessiert, dann fahrt zur Salzkammergut Trophy, die ist noch viel anspruchsvoller!

 

Bildquellen:

Vorschaubild: ich

Bild zum Text: Sportograf

Hintergrundbilder: Sportograf

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Markus S. (Sonntag, 22 August 2021 21:22)

    Es war wie immer ein Fest mit dir unterwegs zu sein. Das werden wir sicher wiederholen, mit oder Startnummer ist dabei völlig egal :-D
    Uns wird schon was einfallen!