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Sieh dir meine Radfahrt an, Nr. 2

„Wie viele Segmente fahren wir heute?“ will ich von Markus wissen. Seine knappe präzise Antwort lautet „Alle“. Mit so viel Klarheit widme ich mich fürs erste Mal wieder meinem grünen Wunderkasten, den mir Markus vor wenigen Augenblicken an meiner Lenkstange befestigt hat.  SRM prangt auf diesem Wunderwerk, dass meine Radfahrten aufzeichnen wird und mich für ein paar Wochen zu einem Lustobjekt der Strava-Gemeinde machen kann. Ein wenig Piep hier, ein Piep als Bonus obendrauf und schon erschließen sich mir die Parameter meiner Leistungsfähigkeit in ansehnlichen Zahlenkolonnen.

 

Mit Markus fahre ich heute rund um Monschau, das Rurtal und eben alles was noch so am Weg liegt. Wirklich alles! Wie schön die Eifel ist, hatte mir Markus bereits im Vorjahr mit einer beschaulichen Stauseenschleife auf die Festplatte gebrannt. Nun etwas kürzer, dafür führt uns der Weg recht zackig aufwärts. In den ersten zwei Stunden zwickt der Rücken gehörig und so baue ich aus Rückentaktischen Gründen eine kleine „Auf den Busch tropfen Pause“ ein, um dem Rückgrat etwas Entspannung zu verschaffen. Nach etwas mehr als 2.000 Höhenmetern erschließt sich vor uns der wahre Reichtum dieser entzückenden Region, ein Speiselokal in Einruhr. Bei der Wortwahl zur Bestellung beschränken wir uns auf das Nötigste: Alle Kuchen bitte, und Cola! Der Teller kommt, nur man sieht ihn nicht vor lauter Backwerk. Ein sanftes Lüftchen weht die letzten Krümel vom Teller, während wir schon wieder die Weiten rund um Rursee und Co. hoch und runter kurbeln.

 

The final climb erwartet uns hinauf zum höchsten Punkt im Landkreis Aachen. Ausgesetzt, steil, dünne Höhenluft. Ach Quatsch alles übertrieben, das Gipfelkreuz steht in luftiger Mittelgebirgshöhe von 658,3 Metern über NN nördlich von Mützenich. Vom Gipfelglück rollen wir sanft beschwingt gen Tal in die Einfahrt von Markus Garage. Alle Beine, das sind in dem Fall nur vier an der Zahl, sind alle, richtig alle. Ein phänomenaler Tag neigt sich dem Ende. Eine gute Zeit mit einem Freund in einer der schönsten Gegenden Deutschlands, wie ich finde. Was die Zahlenkolonnen auf dem SRM wert sind, werden wir  in wenigen Wochen sehen. Hauptsache wir haben alle.

 

Noch 51 Tage bis zum Everest!

 

Urheber Artikelvorschaubild: Markus Steffens

 

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